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Naturschutzmaßnahmen

Was die Stadtwerke Duisburg tun, um die Umwelt zu schützen


Neue Bäume pflanzen, Rückzugsräume für Vögel und Insekten sichern oder Nahrungsquellen für Bienen schaffen: Die Stadtwerke Duisburg engagieren sich an vielen Stellen in der Stadt dafür, Umwelt und Natur zu schonen und unser Klima vor Ort damit ganz aktiv zu schützen.

Kooperation Wasserwirtschaft - Landwirtschaft

Gemeinsam für sauberes Trinkwasser

Seit nunmehr über 30 Jahren arbeiten die Stadtwerke Duisburg mit Landwirten und Gartenbaubetrieben im Sinne des Gewässerschutzes partnerschaftlich zusammen. Das Ziel ist die Sicherung der Trinkwasserversorgung bei gleichzeitiger Sicherung der Existenzfähigkeit der landwirtschaftlichen Betriebe.

Diese Kooperation mit derzeit über 130 Betrieben ist damit eine der ältesten in ganz NRW. Das Wasserschutzgebiet im Einzugsbereich der Wasserwerke Wittlaer und Bockum hat eine Größe von 64 Quadratkilometern. Es ist damit eines der größten Wasserschutzgebiete in Nordrhein-Westfalen. Über 20 Quadratkilometer im Wasserschutzgebiet werden landwirtschaftlich genutzt.

Und weil die Stadtwerke Duisburg ihr Trinkwasser in diesem Gebiet aus Grundwasser gewinnen, ergreifen sie unterschiedliche Maßnahmen, um die Belastung so gering wie möglich zu halten. Das tun sie gemeinsam mit den Landwirten im Wasserschutzgebiet.

Anfang 2017 überzeugte sich die damalige Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks (SPD) im Wasserwerk Wittlaer von der erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen Landwirten und dem Duisburger Wasserversorger. So konnte sich Ministerin Hendricks von nachhaltig fallenden Nitratwerten im Grundwasser ein Bild machen.

 „Wir konnten den Nitratgehalt in den vergangenen 17 Jahren von durchschnittlich 31 Milligramm pro Liter im Jahr 1999 auf durchschnittlich 19 Milligramm pro Liter Trinkwasser in 2016 absenken“, erläuterte damals Diplom-Geologe Thomas Oertel, Leiter Wassergewinnung für die Stadtwerke Duisburg, die Erfolgsbilanz. Diese konnte bis heute fortgeschrieben werden. So blieben die Nitratwerte in den Folgejahren bis zum Jahr 2022 auf diesem niedrigen Niveau und damit deutlich unter dem Grenzwert von maximal 50 Milligramm Nitrat pro Liter Grundwasser.

„Solche Kooperationen wie hier in Duisburg sind der richtige Weg für beide Seiten, um nachhaltig erfolgreich zu sein. Partnerschaftliche Projekte wie dieses können Vorbild sein, um im gesamten Bundesgebiet den Herausforderungen durch Nitratbelastung des Grundwassers zu begegnen“, so Hendricks bei ihrem Besuch.

Auch wirtschaftlich machen die Vorsorgemaßnahmen durchaus Sinn. So ist die Vermeidung einer Nitratbelastung um den Faktor 10 günstiger als nachträgliche Maßnahmen wie beispielsweise die Nitratfilterung aus dem Grundwasser. Zur Vorsorge finanzieren die Stadtwerke beispielsweise einen Wasserschutzberater bei der Landwirtschaftskammer, der die Landwirte zu allen Fragen des Wasserschutzes berät. Dabei geht es vor allem um den Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln. Hier spielen die optimale Dosierung und der richtige Zeitpunkt eine wesentliche Rolle.

Pflege der Betriebsflächen

Auch auf den Betriebsflächen der Stadtwerke Duisburg stehen zahlreiche Bäume, Büsche und Hecken. Daneben finden sich umfangreiche Grünlandareale. Die Pflege dieser Betriebsflächen ist aber zugleich aktiver Umweltschutz. Sie sorgt auch für ein gesundes Gleichgewicht der Natur- und Kulturlandschaft. Die Pflege geschieht nach Maßgaben des Landschaftsschutzes und sichert Rückzugsorte für viele Tier- und Pflanzenarten. Die Pflege erfolgt in großen Teilen in Zusammenarbeit mit örtlichen Landwirten, die diese Flächen dann auch selbst pachten. Das umfasst zum Beispiel im Rheinvorland bei Wittlaer eine extensive Mähwiesennutzung und die sachgerechte Pflege der landschaftstypischen Kopfweiden.


Aufwertung des Waldbestandes

In Folge des Klimawandels verändert sich auch der Waldbestand an Rhein und Ruhr. Wann immer sich durch eine Maßnahme im Wasserschutzgebiet der Stadtwerke Duisburg eine Möglichkeit ergibt, wird der Wald- und Baumbestand an die neuen Anforderungen angepasst. Durch gezielte Nachpflanzung werden gefällte, nicht standortgerechte Bäume durch standorttypische und robuste Bäume ersetzt. Die heimischen Wälder werden dadurch gestärkt und aufgewertet, damit ein gesundes und ökologisch wertvolles Wachsen möglich ist. Damit schützen wir ganz konkret unser Klima vor Ort. Bäume und Wälder erzeugen nicht nur den lebensnotwendigen Sauerstoff für uns Menschen. Sie bieten auch Lebens-, Schutz und Rückzugsraum für viele Tierarten, die sonst in unserer Region vom Aussterben bedroht wären.

Tausende Bäume für das Duisburger Klima

Stadtwerke-Baumplanzaktion

Schon seit 2009 pflanzen die Stadtwerke Duisburg gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern regelmäßig Bäume im Duisburger Stadtwald, am Toeppersee und auf anderen Duisburger Waldflächen. Bislang wurden so mehr als 13.000 neue Bäume gepflanzt, die vor Ort in Duisburg das Klima schonen. Bis zu 1.000 Bäume kommen in jedem Jahr neu hinzu, die dann in einer zentralen Aktion von den Bürgerinnen und Bürgern selbst gepflanzt werden können. Außerdem werden die Bäume mit Patenkarten versehen, so dass die Baumpatinnen und -paten ihren Baum auch später noch besuchen können.

Wälder sind die grüne Lunge der Erde: Bäume nehmen Kohlendioxid auf und wandeln es in lebenswichtigen Sauerstoff um. Vor dem Hintergrund des Klimaschutzes sind intakte Wälder daher wichtiger denn je. Mit den Baumpflanzaktionen schützt die Stadtwerke nachhaltig das Klima vor Ort. Langfristig werden diese 13.000 Bäume in der Lage sein, jährlich über 162 Tonnen CO2 der Atmosphäre zu entziehen. Wie kommt diese Zahl zustande? Forscherinnen und Forscher der Universität Münster haben herausgefunden, dass eine 80 Jahre alte Buche insgesamt eine Tonne CO2 aufgenommen hat, also pro Jahr 12,5 Kilogramm. Die exakte CO2-Menge, die ein Baum aufnimmt, schwankt je nach Baumart, Klima und Bodenqualität. Nach dieser Rechnung müsste man also 80 Bäume pflanzen, um jährlich eine Tonne Kohlendioxyd zu kompensieren.

Zur Aktion

Einrichtung von Lerchenfenstern

Feldlerchen und andere bodenbrütende Vögel suchen sich jedes Jahr einen neuen Platz zum Brüten. Die kleinen Vögel beziehen ihre Reviere auf dem Boden und inmitten unterschiedlicher Felder und Ackerflächen. Vor allem finden sich die Feldlerchen auf Getreideschlägen, die die optimalen Bedingungen zum Bau der Nester und zur Nahrungssuche bieten. Auf bepflanzten Ackerflächen richten die landwirtschaftlichen Pächter der Stadtwerke Duisburg jährlich gezielt angelegte Lücken ein, die Lerchenfenster genannt werden. Diese Lerchenfenster stehen den Lerchen und anderen bodenbrütenden Vögeln als Habitat zur Verfügung. Der Bestand an Feldlerchen ist in den vergangenen Jahren dramatisch gesunken. Die Einrichtung der Lerchenfenster kann dabei helfen, einen Ausgleich gestörter Feldlerchen- oder anderer Bodenbrüterreviere zu erzielen, sodass Brutplätze in der Natur geschützt entstehen und die Artenvielfalt erhalten bleibt.


Aufstellung von Storchenmasten

Vor allem am Niederrhein sind Störche zu ihrer Brutzeit zu Hause und bringen ihren Nachwuchs nicht nur zur Welt, sondern ziehen die Jungtiere hier in der Nähe der Rheinauen auch groß. Damit die Tiere einen idealen und vor allem sicheren Brutplatz finden, ist im Wasserschutzgebiet der Stadtwerke Duisburg im Düsseldorfer Norden in Zusammenarbeit mit der Biologischen Station Düsseldorf, dem NABU und der Unteren Naturschutzbehörde Düsseldorf ein erster Storchenmast aufgestellt worden. Hier können die Tiere auf der Suche nach einem geeigneten Nistplatz ihr Nest bauen. Die Störche haben so die Möglichkeit, jedes Jahr an einen sicheren Platz zurückzukehren und dort den Sommer über zu nisten.


Sicheres Zuhause für Vögel

Die Stadtwerke Duisburg haben auf ihren Wasserwerksgeländen Brut- und Nistkästen platziert, damit heimische Vogelarten einen Rückzugsort haben, um sich um ihren Nachwuchs bei der Brut zu kümmern. Gleichzeitig bieten die Nistkästen Schutz für Vögel, Kleinsauger und Insekten vor ihren Fressfeinden. In Abstimmung mit der Naturschutzbehörde werden die Stadtwerke Duisburg weitere Nistkästen errichten. Sie werden an einer erhöhten Stelle des Baumes aufgehängt, sodass sie für Nesträuber nicht erreichbar sind. Die Kästen haben einen Hohlraum, in dem die Tiere nisten und ihre Jungtiere aufziehen.

 

 

Anlage und Erweiterung von Obstwiesen

Die Obstwiesen sind nicht nur eine wichtige Nahrungsquelle für viele Tiere, sie bieten ihnen und ihrem Nachwuchs auch Schutz. Auf großen Obstwiesen stehen Obstbäume verschiedenster Sorten. Die Stadtwerke Duisburg errichten oder erweitern solche Obstwiesen häufig in Form von Ausgleichspflanzungen. Sie sind sinnvolle Ergänzungen im Baumbestand und Ersatz für ökologisch weniger wertvolle Bäume. Obstwiesen leisten einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt. Größere Obstwiesen werden derzeit auf den Geländen unserer Wasserwerke Bockum und Wittlaer entwickelt. Hier finden sich vor allem alte, inzwischen selten gewordene Obstsorten vom Apfel- über den Birnen- bis hin zum Zwetschgen-/Pflaumenbaum.  


Es summt und brummt auf wilden Blumenwiesen

Insekten und Bienen spielen eine wichtige Rolle in unserem Ökosystem. Nur durch ihr Bestäuben von Blüten können Pflanzen und Bäume Früchte produzieren, die wir Menschen und viele Tiere als Nahrung benötigen. Allerdings fehlen immer mehr Insekten und Bienen der natürliche Lebensraum und ihr Bestand geht drastisch zurück. Deshalb haben die Stadtwerke Duisburg an vielen Stellen Blühwiesen mit Wildblumen angelegt, um Bienen und Insekten Lebensraum und Nahrung zu bieten. Die Blühflächen bestehen aus Freiflächen mit artenreicher Mischung von Blütenpflanzen, die einen besonders attraktiven Lebensraum für diese kleinen Tiere darstellen. Wilde Blumenwiesen sorgen dafür, dass nicht nur die Anzahl der Insekten und Bienen wächst, auch die Artenvielfalt kann sich in diesen sicheren Arealen regenerieren und sichert ihre Zukunft. Solche Blühwiesen gibt es schon heute an vielen Stellen, zum Beispiel im Bereich des Wasserwerkes in Düsseldorf-Bockum, auf dem Trinkwasserhochbehälter am Försterberg und am Heizwerk Nord in Duisburg-Meiderich. Weitere solcher Blühflächen sind bereits in Planung.


Hotels für Insekten

Auch in vielen privaten Gärten sind sie heute bereits zu finden: Insektenhotels. Sie sind Lebensraum für viele Insekten und Kleinsttiere, die wichtiger Bestandteil für unser Ökosystem sind. Die Stadtwerke Duisburg wollen diese Insekten und ihren Lebensraum schützen. Mit dem Bau und der Aufstellung der Insektenhotels schaffen wir Nist- und Überwinterungshilfen für diese Tiere. In Zusammenarbeit mit der Naturschutzbehörde werden geeignete Standorte für die Insektenhotels auf unseren Geländen bestimmt. Insektenhotels helfen dabei, die Artenvielfalt zu erhalten. Und das hilft gleichzeitig dabei, jede Menge kleiner, natürlicher Schädlingsbekämpfer zu haben, die wichtige Nutzpflanzen vor dem Befall schützen.

 

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